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Biokohle als Verbesserungsmittel für Böden und Erden

Mit Biokohle (Pflanzenkohle) den Ertrag steigern und Dünger sparen

Das Interesse an Biokohle (der korrekte Begriff ist im übrigen Pflanzenkohle) scheint mehr und mehr zuzunehmen. Häufig wird Pflanzenkohle in Verbindung zur Herstellung von Terra Preta genannt – einer Schwarzerde, die als besonders fruchtbar und nachhaltig gilt. In Foren fragen Gärtner nach den Einsatzmöglichkeiten für Pflanzenkohle, Forschungsverbände untersuchen die Eigenschaften und die Erfolgsaussichten und Produzenten suchen nach immer raffinierteren Verfahren, um eine optimale Inkohlung zu schaffen.

Biokohle als Verbesserungsmittel für Böden und Erden

Doch was ist eigentlich Biokohle oder Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle wird durch die Verkohlung pflanzlicher Stoffe wie z.B. Grünschnitte und Holz hergestellt. Das entsprechende Verfahren zur Erzeugung von Pflanzenkohle nennt man Pyrolyse. Darunter versteht man, dass die organischen Verbindungen der pflanzlichen Ausgangsstoffe durch hohe Temperaturen (etwa 500 – 600 °C) unter Sauerstoffabschluss gespalten werden. Als Produkt erhält man schließlich eine Kohle die ein großes Porenvolumen besitzt und ein eher alkalischen pH-Wert (größer als 7) hat. Durch die Eigenschaften der Biokohle können Nährstoffe an die Oberfläche der Kohle gebunden und eine Auswaschung ins Grundwasser verhindert werden. Außerdem bietet die Pflanzenkohle genug Raum dafür, dass sich zahlreiche Mikroorgansimen ansammeln und den Boden bzw. die Erde zusätzlich aufwerten. Ein besonders positiver Effekt ist zudem, dass durch das Herstellungsverfahren das klimawirksame Kohlenstoffdioxid (CO2) fixiert wird und dadurch eine von vielen Möglichkeiten ist, den Klimawandel zu bremsen.



Was sind die Vorteile der Biokohle?

Bio- oder Pflanzenkohle haben laut wissenschaftlichen Untersuchungen eine ganze Reihe an Vorteilen. Der wohl imposanteste ist, dass durch den Einsatz der Kohle das Pflanzenwachstum signifikant erhöht werden kann. Weitere Vorteile sind u.a. weniger Bedarf an Düngemitteln, das Verhindern von Bodenversauerung und die Reduzierung von Stickstoffverlusten. Durch die speziellen Eigenschaften der Pflanzenkohle wird sogar ein großflächiges Auswaschen von Nährstoffen ins Grundwasser deutlich abgeschwächt. Auch für die Bodenlebewesen - und damit für die Pflanzengesundheit – ist Pflanzenkohle ein optimales Medium. Beispiele hierfür sind u.a. die Entstehung wichtiger Pilzgeflechte, die die Bodenteilchen besser zusammenhalten oder die Erhöhung der mikrobiellen Biomasse, was durch die poröse Struktur und die damit verbesserte Atmung der Bakterien erklärt wird. Zu guter Letzt hilft der Einsatz von Pflanzenkohle auch dem Klima. Biokohle speichert Kohlenstoffdioxid langfristig und unterdrückt Methan-Emissionen.



Anwendungsmöglichkeiten für Garten, Balkon und Zimmerpflanzen

Bevor Pflanzenkohle für Garten oder Balkon angewendet wird, muss sie zunächst aktiviert werden. Pure Biokohle enthält weder nennenswerte Nährstoffvorräte noch sind wichtige Bodenbakterien darin vorhanden. Um die Kohle für Ihre Zwecke nutzbar zu machen, muss sie zunächst mit entsprechenden Nährstoffen in Berührung kommen. Hierfür können Sie Kompost mit Biokohle mischen und etwa drei bis vier Wochen aktivieren. Kompost enthält sowohl Nährstoffe als auch Bakterien, was diesen als perfektes Aktivierungssubstrat ausmacht. Für diejenigen die keinen Kompost haben, können Biokohle-Kompost-Gemische auch im Online-Shop von Susterra erworben werden. Zwar können Sie auch handelsübliche N-P-K-Dünger verwenden, allerdings ist das auch nur für die schnelle Absicht und nicht für ein nachhaltiges Pflanzen empfehlenswert. Eine Aktivierungszeit von etwa zwei Wochen benötigen Sie hier allerdings auch. Nach der Aktivierung können Sie die Biokohle oder ihr Biokohle-Kompost-Gemisch in den Boden oder Erde einbringen. Beachten Sie bitte, dass das Motto „viel hilft viel“ hier nicht zur Geltung kommt. Sollten Sie Biokohle für explizit starkzehrende Pflanzen verwenden, sollten Sie 10 Prozent gemessen am Gesamtvolumen des Bodens nicht übersteigen. Wissenschaftliche Empfehlungen gehen von einer Spanne zwischen 1 und 5 kg Biokohle / m² aus. Für Balkon- und Zimmerpflanzen liegen Sie mit 5 – 8 Prozent – ausgehend vom Topfvolumen – auf der richtigen Seite.



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erstellt von: Susterra Redaktion


veröffentlicht am: 03.06.2012