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Vulkane - Ein Segen für den Gärtner

Vulkane versorgen uns mit wichtigen Subtraten und Bodenhilfsstoffen

Gartenbauer und Hobbygärtner kommen häufig mit Substraten oder Zuschlagstoffen wie Bims, Lava, Zeolith, Perlite oder Urgesteinsmehl in Berührung. All diese Produkte haben eine Gemeinsamkeit – nämlich, dass sie durch die Aktivität von Vulkanen entstanden sind.



Die Bildung von Bims, Lava und Perliten

Speiende Vulkane sind faszinierende und respekteinflößende Naturphänomene. Glühendheiße Magma gelangt aus dem Erdinneren durch den Vulkane und fließt als Lava an die Erdoberfläche. Während der Vulkaneruption entstehen neben Lava noch andere vulkanische Produkte wie Bims oder Vulkanasche. Bims ist dabei nichts anderes als Lava welche durch die Anwesenheit von Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid aufgeschäumt wird. Dadurch entstehen u.a. das für Bims charakteristische Porengefüge sowie dessen geringes Gewicht. Chemisch handelt es sich bei Lava und Bims um so genannte silikatische Produkte. Abhängig vom Anteil der enthaltenden Silikate und der enthaltenden Gase bilden sich somit beim Erstarren der Lava unterschiedliche Gesteine wie z.B. Diabas (häufig z.B. in Urgesteinsmehlen verwendet) oder Basalt.


Neben dieser groben Darstellung entsteht noch eine Vielzahl anderer Mineralien durch vulkanische Aktivitäten. Durch die Abkühlung der Lava entsteht in der Regel eine Vielzahl unterschiedlich großer Hohlräume. In diesen Hohlräumen können chemische Verbindungen auskristallisieren und Mineralien entstehen lassen. Für den Gartenbereich ist hier z.B. die Mineralgruppe der Zeolithe von großer Bedeutung. Das Mineral Klinoptilolith ist z.B. ein solcher Zeolith und sorgt u.a. im Boden oder in Gartenerde anwendungsgerecht aufbereitet für eine verbesserte Nährstoffaufnahme sowie –verteilung für die Pflanzen. .


Weiterhin von Bedeutung sind so genannte vulkanische Gläser, zu dem z.B. der Obsidian gehört. Solche vulkanischen Gläser entstehen in der Regel beim Kontakt von heißem Magma mit Wasser. Die Lava wird durch quasi durch einen raschen Temperatursturz abgeschreckt und sorgt dafür, dass die entstehenden Gesteine kein Gefüge entwickeln können und somit eine glasähnliche Oberfläche haben. Solche vulkanischen Gläser können nun weiter umgewandelt werden wodurch Rissen entstehen. Dringt in diesen Rissen Wasser ein bilden sich häufig kleine glasartige Kugeln, die nach und nach ihr glasiges Aussehen verlieren. Auf diese Weise entstehen die im Gartenbau oder auch im Baugewerbe häufig eingesetzten Perlite.


Vulkane - Ein Segen für den Gärtner
Rohstoffe aus Vulkanen
    Oben: Zeolith (Natrolith) auf Basalt-Lava
    Unten links: Bims
    Unten Rechts: Vulkanisches Glas (Obsidian)



Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Die meisten Böden die in der Nähe von Vulkanen vorkommen sind sehr fruchtbar und sorgen für ein äußerst robustes Pflanzenwachstum. Dies liegt einerseits an den lockeren und sehr mineralstoffreichen Substraten, durch die die Pflanzen eine bestmögliche mineralische Nährstoffversorgung erfahren. Auf der anderen Seite sind die meisten vulkanischen Gesteine und Minerale in der Lage ausreichend Wasser zu speichern und bei Bedarf an die Pflanzen abzugeben. Das liegt u.a. an dem reichhaltigen Porenräumen in den Substraten sowie dem geringen aber sehr strukturstabilen Aufbau. Böden die zudem vulkanische Asche enthalten, gelten als besonders fruchtbar. Durch die stetige Verwitterung werden ständig viele mineralische Stoffe (Silikate) freigesetzt, die sich sehr förderlich auf das Pflanzenwachstum auswirken. Einen solchen Effekt kann eine Gärtnerin bzw. Gärtner erzielen, wenn man Urgesteinsmehle oder Lava-Mehle dem Boden oder der Blumenerde zugibt.


Übersicht über Substrate vulkanischer Herkunft


Lava

Lava ist eine Obergruppe für Gesteine verschiedener Zusammensetzung. Für den Gartenbereich wird ausschließlich Lava mit verhältnismäßig geringem Gewicht und hoher Porendichte verwendet. Anwendung findet sie vor allem in Kakteensubstraten, für Dachsubstrate oder als Zuschlags- bzw. Bodenhilfsstoff für Gartenböden oder Pflanzerden. Durch dessen Eigenschaften wird die Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen sowie die Bodenbelüftung und Strukturstabilität der Böden verbessert. Zunehmend wird Lava in kleinen Körnungen auch als Mitbestandteil für Hydrokulturen verwendet. Beigemengt in die Erde von Zimmer- oder Kübelpflanzen sorgt sie für eine bessere Versorgung der Wurzeln und für eine optimale Feuchtigkeitsregulierung.


Als Bims bezeichnet man poröse Vulkangesteine, die durch mit Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid versetzte Lava entsteht. Neben der Vielzahl an Poren besitzt Bims ein sehr leichtes Gewicht und hat einen eher neutralen pH-Wert sowie sehr geringe Salzgehalte. Bims eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften als hervorragendes Drainagesubstrat, als Dachsubstrat sowie als Mitbestandteil für Kakteensubstrate. Ebenso findet es Anwendung als Optimierungsmittel für Gartenböden und Blumenerden. Bims erhöht die Strukturstabilität von Böden und Erden dauerhaft und fördert die Wurzelbildung und Bodenbelüftung nachhaltig.



Perlite


Perlite entstehen durch die Verwitterung sog. vulkanischer Gläser. Aufbereitet für den Gartenbereich oder der Baubranche werden diese Perlite zusätzlich unter geringem Energieaufwand expandiert bzw. aufgebläht. Perlite finden vor allem Anwendung als Bodenhilfsstoff für Gartenböden und Pflanzerden sowie als teilweises oder vollständiges Anzuchtsubstrat. Häufig werden Perlite zur Aufwertung von Erden in Zimmerpflanzen sowie in Kübel- und Balkonpflanzen verwendet. Perlite sorgen für ein lockeres Substrat, speichern überschüssiges Wasser effizient und wirken sich begünstigend auf das Wurzelwachstum aus. Perlite sind pH-neutral, keimfrei und sehr leicht. Zu unterscheiden sind Perlite für den Gartenbedarf von den meisten Perliten für den Baubedarf. Viele Perlite aus dem Baubereich haben sind ummantelt mit speziellen Beschichtungen, die die gewünschten Eigenschaften für Boden und Erde zunichte machen.


Zeolith (Klinoptilolith)


Natürliche Zeolithe entstehen durch das Auskristallisieren magmatischer Bestandteile in Hohlräumen von Vulkangesteinen. Dabei bezeichnet Zeolith eine Mineralgruppe von mehr als 50 Mineralien. Der für den Garten- und Aquariumbereich eingesetzte Zeolith Klinoptilolith ist ein regelrechtes Allzweckwunder. Durch seine Eigenschaften als Ionenaustauscher und Molekularsieb verbessert es die Kationenaustauschkapazität sowie die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit von Böden und Erden erheblich. Pflanzenverfügbare Nährstoffe können durch das Zeolith effizient gebunden und bei Bedarf wieder abgegeben werden. Darüberhinaus ist Zeolith in der Lage bestimmte Schadstoffe und Schwermetalle aus dem Boden zu absorbieren. Zeolith findet vor allem Verwendung als Bodenhilfsstoff oder als Beimengung für Drainage- und Kakteensubstraten. Zeolithe haben einen leicht alkalischen pH-Wert (ca. 8,5), sind schwerer als Lava und keimfrei. Neben der Nährstoffspeicherung unterstützt Zeolith das Wurzelwachstum, verhindert Salzschäden und kann dazu beitragen, den Pflanzenertrag und das Wachstum deutlich zu erhöhen.



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erstellt von: Susterra Redaktion


veröffentlicht am: 03.06.2012