Beschaffung und Logistik

Insekt des Jahres 2012

Kuratorium wählt Hirschkäfer zum Gewinner

Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist Insekt des Jahres 2012. Diese Insektenart , die auch unter dem Namen Hornschröter bekannt ist, zählt zur Familie der Schröter (Lucanidae). Da der Hirschkäfer mittlerweile selten geworden ist, ist er mittlerweile europaweit durch bestimmte Artengesetze geschützt.

Frage:
Was haben Steinhummel, Goldglänzender Rosenkäfer, Siebenpunkt-Marienkäfer, Zitronenfalter, Gemeine Florfliege und Hirschkäfer gemeinsam?

Antwort:
Alle Tiere werden den Insekten zugeordnet und waren bzw. sind Insekt des Jahres.

Schon seit 1999 besteht die Tradition, alljährlich ein Insekt zum Insekt des Jahres zu küren. Für das Jahr 2012 wählte das Julius-Kühn-Institut den Hirschkäfer zum Insekt des Jahres 2012.

Der Hirschkäfer ist einer derjenigen Käfer, die vermutlich jeder kennt: bis zu 9 cm groß, braunschwarzer Körper und ein futuristisch anmutender, rotbrauner Kopfschmuck. So sieht er aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Damen unter den Hirschkäfern sind kleiner und ihnen fehlt das „Geweih“. Dennoch ist eine gewisse Ähnlichkeit zu Hirschen zu erkennen; tatsächlich aber handelt es sich beim Hirschkäfergeweih um den Oberkiefer des Insekts, mit dem die Käfern nicht auf Jagd gehen, sondern vielmehr die Rinde von Bäumen anschaben, um sich am Saft verschiedener Gehölze zu laben.

Den Großteil ihrer Lebenszeit fristen Hirschkäfer allerdings im Verborgenen. Zur Befruchtung treffen sich Herr und Frau Hirschkäfer in den Abendstunden des Frühsommers von Juni bis Juli, anschließend arbeitet sich das Hirschkäferweibchen bis zu einem halben Meter in den Boden und legt dort ca. 50 bis 100 Eier ab. Nach zwei Wochen schlüpfen die Larven und bleiben unter Tage, bis sie mit 5 bis 8 Jahre an die Oberflächen kommen, um sich dort auf die Suche nach einem Partner machen. Kurze Zeit später verstirbt der Hirschkäfer mit einem stattlichen Alter von 8 Jahren.

Ein Grund, warum der Hirschkäfer zum Insekt des Jahres 2012 ausgewählt wurde, ist, dass einer der größten Käfer im mitteleuropäischen Raum immer seltener wird. Der Grund liegt darin, dass keine geeigneten Brutstätten vorhanden sind und so genannte Saftleckstellen fehlen. Saftleckstellen sind bestimmte Orte im Leben der Hirschkäfer, die dem Paarungsritual bzw. der Partnerauswahl dienen. Der Erhalt alter Eichen sowie die Erhöhung des Anteils von Totholz in Wäldern wäre für den Käfer eine entsprechende Hilfe. Gern möchten wir in diesem Zusammenhang auf die Seite www.hirschkaefer-suche.de hinweisen.

Hirschkäfer leben wie es der lateinische Fachbegriff Lucanus Cervus (Waldbewohner Hirsch) im Wald, bevorzugt im morschen Totholz von Eichen. Hier finden Hirschkäfer ihre Nahrung. Im Gegenzug produziert die Käfer Mulm –ein lockeres Sediment, das aufgrund der enthaltenen Mineralstoffe, Bakterien und zerkleinerten Holz- bzw. Pflanzenteile sehr wertvoll für Waldböden ist.

Da die Lieblingsspeise von Hirschkäfern moderndes Eichenholz ist, wird empfohlen, Eichenholzreste ruhig an Ort und Stelle zu lassen, damit der Fortbestand der Hirschkäfer auch weiterhin gesichert bleibt.

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