Vermiculit ist u.a. bei Terrarienbesitzern bekannt, die Reptilien züchten. Es wird dort vor allem als Brutsubstrat eingesetzt, um dem Reptiliennachwuchs ein angenehmes Klima zu ermöglichen. Im Bauwesen wird Vermiculit aufgrund seiner besonderen Eigenschaften als Isoliermaterial eingesetzt. Allerdings sind auch einigen Gärtnern und Zimmerpflanzenbesitzern die Vorteile des Minerals bekannt. Sachgemäß angewendet kann es nämlich helfen, den Wasserhaushalt im Boden zu regulieren, eine optimale Temperatur im Boden zu gewährleisten oder Samen bei Funktion als Aussaatmedium keimen zu lassen.
Vermiculite gehören zu den so genannten Tonmineralen. Die Tonminerale sind für den Aufbau bzw. bei der Bildung eines Bodens entscheidend und beeinflussen maßgeblich die Fruchtbarkeit. Hier gibt es Zweischich-, Dreischicht und Vierschichttonminerale. Besondere Bedeutung haben hier die Zweischicht- und Dreischichtonminerale. Zweischichttonminerale geben Nährstoffe an die Pflanzen ab und nehmen im Gegenzug Wurzelausscheidungen (so genannte Hydroniumionen) der Pflanze auf. Dreischichttonminerale – zu denen auch der Vermiculit gehört – zeichnen sich durch eine hohe Kationenaustauschkapazität aus, d.h. sie können besonders viele Stoffe wie Calcium, Magnesium oder Eisen aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben.
Reines Rohvermiculit kommt im Übrigen nicht in den Handel. Um dessen positive Eigenschaften besser zur Entfaltung zu bringen, wird das Mineral kurzzeitig einer hohen Temperatur ausgesetzt, wodurch es sich aufbläht und eine wurmähnliche und akkordeonähnliche Form annimmt. Daher kommt im Übrigen auch sein Name, vermiculus ist lateinisch und steht für kleiner Wurm. Vermiculit hat einen neutralen pH-Wert und ist keimfrei.
In der Praxis wird Vermiculit vorrangig als Zuschlagstoff für die Erde von Zimmerpflanzen, als Optimierungssubstrat für zum Beispiel Orchideen, als Aussaatsubstrat oder Zuschlagsstoff in Aussaaterden verwendet. Vermiculit als Aussaatsubstrat hat den Vorteil, dass sich die Setzlinge später leichter pikieren lassen. Zudem findet Vermiculit beim als Bodenlockerer und Wasserregulierer im Gartenboden sowie beim Gemüseanbau als Deckmaterial Verwendung.
In der Erde oder im Boden verteilt, kann es seine positiven Eigenschaften voll zur Entfaltung bringen. Durch das Vermiculit wird die Temperatur sowie der Wasserhaushalt im Boden optimal reguliert. Darüber hinaus verhindert es durch seine Fähigkeit Wasser aufsaugen zu können Staunässe und wirkt daher auch einem Befall von Schwarzfäule entgegen.
Bei Nutzung als Aussaatmedium kann Vermiculit pur oder als etwa 50 Prozentige Beimischung mit torffreier Erde oder Kompost verwendet werden. Es bietet sich an die Setzlinge bereits dann zu pikieren, wenn sich die ersten Keimblätter entwickelt haben.
Besitzer von Fuchsien können mit Hilfe von Vermiculit ihre Stecklinge schonend und effizient vermehren. Dadurch wird ebenso das Risiko für einen Fäulebefall reduziert, da das Substrat keimfrei ist.
Bei schweren bzw. dichten Böden oder Böden die generell zur Staunässe neigen, nutzt man Vermiculit als Bodenlockerer und Wasserregulator. Dabei wird der Vermiculit mit dem Boden vermischt. Angewendet wird es je nach Bedarf und Qualität des Bodens. Erfahrungswerte hier liegen bei etwa 2 bis 5 Liter pro m² Erde.
Wenn Sie Vermiculit als Bodenverbesserer für Ihre Blumenerde verwenden, achten Sie darauf, dass Sie etwa nur 5 – 10 Prozent dem Boden beimischen. Auch sollten Sie hier eher eine kleinere Körnung verwenden. Wir empfehlen in dem Fall 1-3mm. Wenn Sie später beispielsweise umtopfen, können Sie sogar erkennen, wie die Pflanzenwurzeln eine Verbindung mit dem Tonmineral eingehen.
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