Im professionellen Gartenbau und in der Pflanzenzucht werden an Pflanzerden und Substraten höchste Anspruche gestellt. Perlite gehören dabei zweifelsohne zu den gebräuchlichsten und am meisten verwendeten Zuschlagstoffen. Zu unterscheiden sind die für den gärtnerischen Bedarf verwendeten Perlite jedoch von Baustoffperliten. Obwohl Baustoffperlite sich von Gartenperlite optisch kaum unterscheiden, sind sie häufig jedoch gänzlich anderer Beschaffenheit. Meist sind solche Perlite mit speziellen Beschichtungen wie Silikonverbindungen umhüllt, wodurch sie für den Gartenbau gänzlich unbrauchbar werden. Daher sollten Gärtner beim Kauf von Perliten genau beobachten, welcher Typ angeboten wird.
Perlite sind anorganische, natürliche und feuerbeständige Zuschlagstoffe, die vor allem für die Optimierung der Bodenbelüftung und Bodendrainage verwendet werden. Es handelt sich um ein nicht verottbares Material, welches zudem die Wurzelneubildung und damit kräftiges Pflanzenwachstum fördert. Chemisch gesehen sind Perlite pH-neutral und wirken im Boden nahezu isolierend. Zudem sind Perlite in der Lage Wasser bzw. Feuchtigkeit zu halten ohne dabei durchzuweichen.
Perlite entstehen durch vulkanische Aktivität. Genau genommen handelt es sich um aufgeschäumte vulkanische Gläser mit hoher Porosität. Um die bekannten Eigenschaften des Perlites zu erhalten, werden diese industriell bei hohen Temperaturen schockartig erhitzt (expandiert), wodurch ein popcornartiger Zuschlagstoff entsteht.
Perlite werden häufig im Erwerbsgartenbau verwendet. Im Heim- und Privatgartenbereich werden Perlite immer häufiger eingesetzt, wobei die Einsatzmöglichkeiten sehr vielfältig sind.
Besonders für die Anzucht bzw. Aufzucht von Samen werden häufig Perlite verwendet. Dieser Zuschlagstoff fördert eine schnellere Keimung, beschleunigt das Wachstum von Keimlingen und vereinfach das Pikieren der Keimlinge in nährstoffreiches Substrat. Perlite werden häufig auch in Kombination mit Vermiculit verwendet, wodurch ein perfektes mineralisches Anzuchtsubstrat zur Verfügung steht (siehe Vermiperl).
Viele günstige Blumenerden haben qualitative Mängel. Die häufigsten Probleme sind zu feuchte Erden, schlechte Durchlüftung und mangelhafte Wärmespeicherung. Diese Probleme lassen sich durch das Einmischen von Perliten häufig beheben. Viele Gärtner nutzen auch Perlite zur Herstellung eigener Erden, wobei meistens Kompost und Rindenhumus als Grundlage dienen. Der Anteil der Perlite am Gesamtsubstrat beträgt meist zwischen 10 und 25 Prozent.
Perlite verbessern die Bodenstruktur vor allem von schweren Böden mit hohem Ton- und Schluffanteil. Durch die Eigenschaften der Perlite wird die Belüftung und Drainageleistung solcher Boden erheblich verbessert. Perlite werden in der Regel in der oberen Bodenschicht (5- 15 cm) eingearbeitet. Die beste Zeit Perlite im Boden einzusetzen ist vor der Aussaat oder nach der Ernte. Auch eignet sich dieses Material für Bäume, Sträucher und Rosen. Beispielsweise können in den Pflanzlöchern direkt Perlite hineingegeben werden, wodurch das Wurzelwachstum stimuliert wird und die Wurzelhaare besser mit Wasser versorgt werden.
Je nach Einsatzgebiet, sollte auf die eingesetzte Menge geachtet werden. Bei der Anzucht kann man ein reines Perlitsubstrat nutzen oder Anzuchterde mit ca. 50 Prozent Perliten mischen. Für den Einsatz in Blumenerden oder Gartenböden lässt sich eine verbesserte Wirkung mit etwa 10 bis 25 Prozent Zugabe erzielen. Dabei spielt die Beschaffenheit der Erde bzw. des Bodens eine entscheidende Rolle. Bei sehr lehmigen bzw. schweren Boden sollte die Menge des eingesetzten Perlites höher sein, als bei Böden mit höherem Schluffanteil. Bei sandigen Böden hingegen machen Perlite kaum Sinn, dort sollten eher strukturbildende Materialien wie Bentonit oder Urgesteinsmehl verwendet werden.
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